Familiär bedingt war ich früh gewohnt, die Welt mit Hilfe von Kunst zu sehen – alles ist Ausdruck, Symbol, Farbe, Form, Linie, Fläche, Nähe, Abstand.
Meine Arbeiten sind das Ergebnis ständigen Beobachtens der Mitwelt.
Aber es ist nicht nur Gesehenes, auch Gehörtes, Erlebtes, und Gelesenes was die Sinne und Wahrnehmungen auf Qualitäten und Veränderungen richtet.
Kunst zeigt die Ebenen des Dazwischen, Dahinter, Darunter und Darüber. Durch sie besteht die Möglichkeit einen Aspekt oder Teilaspekt zu erschließen und ins Bewußtsein zu rücken, Aussagen zu treffen und dem Betrachter eigenes Mitwirken und Entdecken zu ermöglichen aber auch abzuverlangen, somit Dialog zu erzeugen.
Die Malerei ist eines der Ausdrucksfelder, auf dem ich meine Wahrnehmungen bündeln kann und versuche, meine Beobachtungen auf einen Punkt hinzuführen.
Kunst sensibilisiert für ungewöhnliche Sichtweisen und Zusammenhänge wo sonst rationale, sachliche Fakten herrschen.
Marie-Luise Schulz, 2018